Schildbürger

22.07.2013 10:19

Der neue Sportplatz, gut sichtbar von der Simmerner Straße, ist nur über die Zufahrt Konrad-Zuse-Straße erreichbar. Gerade für ortsfremde ist diese Verkehrsführung nicht eindeutig und der Sportplatz bzw. die Parkplätze für den Sportplatz nur schwer auffindbar. Aus diesem Grund wurde der Stadt das Anliegen des VFR Eintracht Koblenz mitgeteilt, den Sportplatz auszuschildern.

Diesem Anliegen wurde leider, mit folgender Begründung, nicht stattgegeben:

"Wir haben die Beschilderung des Sportplatzes überprüft. Im Hinblick auf die Verwaltungsvorschrift zu Zeichen 432 "Wegweisung zu innerörtlichen Zielen und zu Einrichtungen mit erheblicher Verkehrsbedeutung" der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist eine Wegweisung zum Sportplatz aufgrund der geringen Frequentierung entbehrlich. Die Hochschule Koblenz ist ausreichend durch Zeichen 432 beschildert. Der Verkehrsteilnehmer kann der wegweisenden Beschilderung zur Hochschule bis zur Einfahrt zum Sportplatz folgen.

Auch unter Nutzung der heutigen Mittel (Navigationsgeräte) sehen wir keine Probleme beim Erreichen des Sportplatzes."

Da der Sportplatz keine ausreichende Frequentierung hat, so wie von der Stadt Koblenz festgestellt, ist es fraglich, wieso der Bebauungsplan ein Zuschaueraufkommen von 200 Personen pro Heimspiel zugrunde legt. Rechnet man zu den Zuschauerzahlen noch die unmittelbar beteiligten Protagonisten hinzu, erhöht sich die Anzahl der Personen pro Heimspiel auf dem Sportplatz auf 240-250 Personen. Der VFR Eintracht Koblenz nimmt mit 14 Mannschaften am Spielbetrieb teil. lt. Grundlage Bebauungsplan wäre der Sportplatz in der Woche, bei durchschnittlich 7 Heimspielen, somit mit 1.680 - 1.750 Personen frequentiert. Der Spielraum der Formulierung geringe Frequentierung, erlaubt diese Personenanzahl eindeutig als zu vernachlässigen anzusehen.

Ebenso erstaunlich ist die Einschätzung der Stadt Koblenz, dass in der heutigen Zeit jedes Fahrzeug mit einem Navigationsgerät ausgestattet ist und aus diesem Grund die Erreichung eines Verkehrsziels unproblematisch ist. Hier öffnet sich ein gewaltiges Einsparungspotential für eine hoffnungslos überschuldete Kommune, wie der Stadt Koblenz. Verzichtet die Stadt grundsätzlich auf die Beschilderung durch das Verkehrszeichen 432, so werden sicherlich nennenswerte Beträge im Haushalt eingespart. Immerhin kann jeder Verkehrsteilnehmer, jedes x-beliebige Ziel in Koblenz mittels Navigationsgerät erreichen und eine Beschilderung ist absolut überflüssig.

Sollten im Übrigen ortsunkundige Zuschauer den nicht ausgeschilderten Sportplatz mit seinen Parkmöglichkeiten nicht finden und aus diesem Grund in der angrenzenden Rüsternallee am Seitenrand ihr Auto abstellen, so wird dieses mit Sicherheit dem Verein angelastet, der Sorge zu tragen hat, dass seine Zuschauer auf dem dafür vorgesehen Parkplatz stehen. Die Unterstützung der Stadt, auch um kein weiteres Öl ins Feuer der Anwohner zu gießen, tendiert hierbei leider gegen Null.

So bleibt nur zu hoffen, dass unsere Navigationsgerätbesitzenden Zuschauer, die nicht ausgeschilderten Parkflächen aus Richtung Konrad-Zuse-Straße, an dem, von dort nicht sichtbaren Sportplatz finden werden.

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